Vom 11.04. bis zum 25.04.2014 war eine Crew mit der SY Starlight unterwegs auf der Route Greifswald - Gager - [PL] - Dziwnów (Dievenow) - Kołobrzeg (Kolberg) - Darłowo (Rügenwalde) - Kołobrzeg (Kolberg) - Dziwnów (Dievenow) - Świnoujście (Swinemünde) - [D] - Rankwitz - Peenemünde - Stahlbrode - Strahlsund - Greifswald.

Die Crew:   Skipper, Co-Skipper, Holger T., Kay F., Peter G., Mustafa B., Ralf G. (ztw.) 

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Die Reise begann am 11.4.2014 in Wuppertal mit 2 Personenwagen. Der erste startete um 05:00 und erreichte Greifswald gegen 12:00 nach ca. 650km Fahrt. Nach Bootsübergabe und Provianteinkauf in dem am Rande von Greifswald liegenden Einkaufscenter machte der 1. Teil der Crew sss14-2014-kf-007eine kleine Hafenrundfahrt um die Funktion des Motors zu überprüfen. Um ca. 17:00 traf der zweite Teil der Crew in Greifswald ein. Eine Stadtbesichtigung mit Absacker in einer Lokalkneipe beendete das Abendprogramm.


Die Fahrt am 12.4.2014 sollte von Greifswald aus nach dem schönen Fischerort Gager auf der Halbinsel Mönchgut gehen. Dazu musste zunächst um 11:00 die Klappbrücke in Greifswald überwunden werden. Bei einem etwas schwachen Wind aus südlicher Richtung wurde ein über Bord Manöver ausgeführt und die Stabilität der Rettungsboje überprüft. Beim Einlaufen in das Fahrwasser durch die Hagensche Wiek nach Gager kam achteraus ein Boot der Bundespolizei auf und fragte im Hafen von Gager nach unserer Herkunft. Der ehrenamtliche Nachfolger des Hafenmeisters, Kapitän Otto, wies uns in die örtlichen Körperpflegeeinrichtungen ein und unterhielt sich mit uns angeregt über seine Segelausbildungsaktivitäten während ein Teil der Crew das Boot der Bundespolizei besichtigte und sich nach den Einreisebestimmungen für Polen erkundigte. Angeblich ist die Einreise problemlos da Polen dem Schengenraum angehört. Nach Einholung aller Informationen war ein Abendessen im Restaurant ‚Zum Anker‘ geplant. Leider war es geschlossen und wir mussten im Restaurant ‚ Alte Bootswerft‘ am Hafen einkehren. Vorher fand die Besteigung eines Moränenhügels in der Nähe statt der uns eine gute Übersicht über die Insel Rügen bot. Körperpflege in neuen Räumen bildete den Abschluss des Tages.Hafengebühren: 20 Euro.

Der 13.4.2014 sah uns auf See in Richtung Dievenow (Dziwnow) , Polen. Raumer Wind aus West mit 13 Knoten, in Böen bis 24 Knoten, brachte uns gut voran. Ein blauer Himmel mit Kumuluswolken spannte sich über uns auf. Bei guter Sicht erreichten wir gegen19:20 unser Ziel, den Fischerhafen von Dziwnow, wo wir uns per Funk anmeldeten. Im Supermarkt wurden nach dem Anlegen zunächst unsere Vorräte ergänzt. Im Hafen gab es einen Stromanschluss, leider keine sanitären Einrichtungen. Beim Hafenmeister Stefan erfuhren wir später dass eine neue Marina in unmittelbarer Nähe vor der Vollendung steht und wir dorthin verholen können. Nach dem Genuss der von Holsss14-2014-kf-011ger vorbereiteten Wurstpfanne legten wir in der Marina an, mussten dann allerdings feststellen, dass es dort Säulen für Strom- und Wasserversorgung gibt die allerdings nicht betriebsbereit waren. Auch die Toilettenräume waren an diesem Tag verschlossen.

Im Marinagebäude befinden sich Duschen, Toiletten, ein Waschsalon die Hafenmeisterei sowie Klub und Konferenzräume. Der Hafen bietet ca. 60 Yachten bis 12m Länge Platz. Im Sommer kann draussen gegrillt und an kühlen Tagen der Klubraum mit Kamin benutzt werden. Der Wind schlief abends ein und wir dachten an eine Weiterreise nach Kolberg (Kolobrzeg). Die Hafengebühren betrugen 60 Zloty für eine Nacht. Der Supermarkt zeichnete einen Wechselkurs von 4 Zloty/Euro aus. Wie vorhergesagt gab es keine Probleme bei der Einreise nach Dziwnow.

Um 12:00 geht es nach Auffüllen der Biervorräte weiter nach Kolberg (Kolobrzeg). Es herrschen leichtes Nieseln und Kälte. Angesagt waren Winde aus West bis Südwest von 13 Knoten. Eine Sicherheitsmeldung, verbreitet über Kanal 16, kündigte das Sperrgebiet Nr. 12 als gesperrt an. Mit gerefftem Groß ( 2.Reff ) und teilgesetzter Fock ließen wir die Hafenmole des gleichnamigen Flusses Dziwnow hinter uns und setzten einen Kurs westlich des Sperrgebietes ab. Unterwegs nach Kolberg wurde das Halsen geübt und um 18:30 erreichten wir den Hafen von Kolberg auf einer achterlichen Welle. Das grüne Molenfeuer war nicht in Betrieb. Beim Einlaufen melden wir uns, wie im Hafenhandbuch beschrieben, über Funk an. Der Hafen bietet Platz für einen Fährbetrieb nach Bornholm, für die Fischerei und Yachten in der neu angelegten Marina Solna mit guten sanitären Anlagen, Waschsalon, Klubräumen, Geschäften, Büros, Vortragssaal, Cafe und überdachtem Winterlager (Ausbaustufe I). An den schwimmenden Piers sind Wasser- und Stromanschlüsse. Ein kostenlosessss14-2014-kf-021 WLAN-Netzwerk ist vorhanden. Der Hafenbereich ist beleuchtet und videoüberwacht, bietet Parkplätze und einen Kinderspielplatz. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Projekts der regionalen Tourismusorganisation Westpommern ‚Westpommersche Segelroute, Netzwerk der Tourismushäfen Westpommerns, verwirklicht. Für größere Yachten über 18m ist der Yachthafen sehr eng. Eine Erweiterung des Yachthafens (Ausbaustufe II) ist in Bau und soll 2015 fertiggestellt sein. Der Neubau soll ca. 150 Booten an schwimmenden Piers und Kais Platz bieten, Wasser- und Stromanschlüsse sowie eine Fäkalienentsorgungsstelle bekommen. Auch eine Tankstelle und Laufkran sind geplant. Nach Abschluss sämtlicher Arbeiten wird die Marina Solna etwa 250 Yachten Platz bieten.
In der Nähe des Yachthafens befindet sich die historische Festung Morast Redoute aus dem 18. Jahrhundert deren Gebäude und Wälle wiederhergestellt werden sollen. In der Stadt mit siebenhundertjähriger deutscher Stadtgeschichte findet man einige historische Gebäude die die deutsche Vergangenheit nicht leugnen können. Beispielsweise die im gotischen Baustil errichtete fünfschiffige Marienbasilika und den Marktplatz. Martialisch erstrahlte ein Militärmuseum in abendlicher Beleuchtung. Aus den Zeiten nach dem 2. Weltkrieg gibt es auch viele Plattenbauten in einem schlechten Erhaltungszustand.
Das Abendessen findet in einem historischem Gebäude, der Domek Kata, im Stadtzentrum, statt. Holger widmet sich seiner Fleischration, ansonsten wird polnisch diniert.

Am folgenden Tag besorgen wir uns die Wetterinformationen für die kommenden 3 Tage vom Hafenmeister Josef. Zu erwarten waren rechtsdrehende Winde über Nord bis auf Ost die uns bestärkten, unseren Kurs nach Osten fortzusetzen. Wir beschlossen am 15.4.2014 nach Rügenwaldermünde (Darlowo) zu segeln und verließen den Hafen um 12:00 unter Motor bei bedecktem und regnerischem Himmel. In der Hafeneinfahrt wurden die Segel gesetzt und der zwischenzeitlich reparierte Autopilot getestet. Es gab keine Beanstandung. Bei auffrischendem Wind in der Spitze um 6,5 Beaufort können wir bis Darlowo anliegen. Bei Durchgang einer Kaltfront Bergen der Segel vor der Hafeneinfahrt von Darlowo und Einlaufen mit Maschine bei starkem Querstrom und Schwall. Festmachen vor der Brücke und Anmeldung beim Hafenkapitän nach vorheriger Ankündigung per Funk um 17:15. Die Anmeldung erfolgt formlos und wir warten im Schwall auf das stündliche Öffnen der Brücke. Nach dem Passieren können wir in der Marina Darlowo festmachen. Es gibt ein neues Klubgebäude mit Duschen und Toiletten die nicht zugänglich waren obwohl der Besuch des Hafenmeisters für 20:00 versprochen war. Der Jachtanleger ist Teil des Seehafens Darlowo entlang der Mündung des Flusses Wipper (Wieprza). Er liegt im Bereich des Fischereihafens und bietet Platz für Yachten mit einem Tiefgang bis zu 4m. Es stehen Schwimmstege mit Strom- und Wasseranschluss zur Verfügung. Abgerechnet wird neben den Liegegebühren das Wasser. Der Stromverbrauch ist in den Liegegebühren enthalten. Darlowo, zu dieser Jahreszeit ausgestorben, ist ein Touristenort mit Stränden an der Ostsee. Es gibt im Hafen eine Werft, Fischverarbeitung und ein Hotel in der Stadt die schlechte Einkaufsmöglichkeiten bietet.

Am nächsten Tag, dem 17.4.2014, ist geplant, Rügenwalde (Darlowo Stadt) zu besichtigen und auf der Wieprza Manövertraining zu machen. Ggf. sollte dann am folgenden die Weiterreise nach Christinasö (Dänemark) erfolgen. Angesichts der schwachen Leistung der Versorgungsbatterien wurde diese Idee verworfen und darüber nachgedacht, aus Sicherheitsgründen vor Ort neue Batterien zu beschaffen. Nach Rücksprache mit dem Vercharterer erhielten wir sein ok und wechselten die Batterien. Dabei wurden wir von unseren polnischen Freunden tatkräftig unterstützt was mit einer Flasche Rotwein honoriert wurde.

sss14-2014-kf-035Der Tag sah uns beim Manövertraining auf dem Fluss und in der Stadt beim Besuch der St. Marienkirche, einer gotischen dreischiffigen Basilika aus Backstein, an dessen Eingang deutsche Grabmale aufgestellt waren. Weiter ging es über den Marktplatz mit Hansabrunnen und Löwenapotheke in Richtung Hochtor, auch Ziegeltor oder Steintor genannt. In seiner Nähe erneuter Einkauf von Lebensmitteln und 3 Dönern für Holger, Kay und Peter die an Bord verzehrt wurden. Mit Rollmops und Matjesfilets begnügte sich die übrige Crew. Dann wurde erneut Manövertraining unter Maschine absolviert (anlegen, ablegen, wenden auf kleinem Raum etc.). Alle Prüflinge, Peter, Holger, Kay und Mustafa absolvierten die Übungen mit Hingabe. Das abendliche Captains Dinner fand regen Zuspruch. Kay zeigte seine Wetterpräsentation und erklärte Mustafa das stehende und laufende Gut des Bootes. Abends herrscht plötzlich dichter Seenebel in dem der Vollmond hing. Morgen soll Kay den‚ Skipper of the day‘ machen. Um 24:00 ist Ruhe im Schiff.sss14-2014-kf-103

Am folgenden Tag, dem 17.4.2014, geht es auf den Rückweg nach Kolberg. Wir passieren um 10:00  die Brücke in Darlowo (Rügenwaldermünde) und es werden die Segel gesetzt. Die Sonne konnte den Nebel noch nicht gänzlich vertreiben und der Himmel erscheint grau in grau. Es herrscht ein schwacher Wind aus südlicher Richtung um 3 Beaufort mit schwacher Welle. Die Sicht beträgt maximal 5 sm. Deshalb wird um 13:15 beschlossen, die Maschine zu starten. Um 14:55 ertönt ein Warnsignal und der Motor muss wegen Ölmangels abgestellt werden. Wir gehen bei ruhiger See auf Fehlersuche und finden heraus das die Befestigungsschrauben der vor der Einspritzpumpe liegenden Förderpumpe lose
sind. Der 18 Jahre alte Volvo Dieselmotor (MD11) besitzt eine obenliegende Nockenwelle die mit Motoröl geschmiert wird. Die Förderpumpe ist Teil des Ölkreislaufs und wird zum Motor hin abgedichtet. Bei losen Befestigungsschrauben verliert die Dichtung ihre Funktion, Öl tritt aus und der Warnton zeigt den Ölmangel im Motor an.
Da mit Bordmitteln der Motorausfall nicht behoben werden konnte wurde um 17:00 per Funk Kolberg Port Control informiert und um Hilfeleistung gebeten. Wir wurden aufgefordert, uns erneut zu melden wenn wir 1 sm vom Hafen entfernt sind. Das hieß, setzen der Segel und Weiterfahrt nach Kolberg bei auffrischendem Wind. Nach 13 Seemeilen, um 19:00, waren wir in Hafennähe und nahmen erneut Kontakt mit Kolberg Port Control auf. Man versprach Hilfeleistung die um 19:30 eintraf (SAR). Zuvor wurde das Groß geborgen und unter gereffter Fock vor dem Hafen hin- und her gependelt.

sss14-2014-ht-dsc05125Wir wurden längsseits genommen und nach Kolberg in den Hafen geschleppt. Festmachen um 20:05 an einer Pier ohne Stromanschluss. Der Hafenmeister konnte noch für Karfreitag, 08:00, einen Monteur bestellen.
Eintreffen von 2 Monteuren am 18.4.2014 um 08:30 am folgenden Tag und Bestätigung der Fehlerursache. Die Dichtung an der Förderpumpe wurde ersetzt, das ausgelaufene Motoröl aus der Bilge entfernt, frisches aufgefüllt und ein Probelauf absolviert. 5 l Öl wurden an Bord belassen. Bei dieser Gelegenheit wurde Kay zur Befestigung des Signalhorns in den Mast geschickt. Die Reparatur wurde durchgeführt durch: Volvo Penta Service, Malik Ryszard, Kolobrzeg (Kolberg), Tel.: +48 502509944.

Um 13:30 wurde dann mit Ziel Dziwnow bei östlichem Wind abgelegt. Bei Sonnenuntergang um 18:10 wurden die Positionslichter eingeschaltet und unter Fock nach Dziwnow bei Rückseitenwetter, klarem Horizont und tiefliegenden Kumuluswolken eingelaufen. Unsere Anmeldung per Funk bei der Dziwnow Port Control blieb unbeantwortet was allerdings dazu führte das ein Offizieller zum Aufstoppen in der Hafeneinfahrt zwecks Identifizierung nötigte. Im Hafen angekommen wurde der Stromanschluss hergestellt und die korrodierten Kontakte der Bordheizung von Holger instand gesetzt die daraufhin wieder anstandslos lief.
Am nächsten Morgen gab es vor dem Auslaufen mit Ziel Swinemünde zum Frühstück Brötchen. Trinkwasser tanken war am Steg nicht möglich und wir mussten deshalb in den Fischereihafen verholen. Die Hafengebühren beliefen sich auf 110,- Zloty.

Nach Aufnahme von Trinkwasser haben wir uns beim Hafenkapitän über Funk abgemeldet, allerdings ohne Resonanz. Wir verlassen den Hafen um 11:30 in Richtung Ausfahrt unter Motor. Ein Fender geht über Bord und muss eingefangen werden. Es erscheint ein Offizieller an einem Anleger der Hafenausfahrt und fragt uns nach unserem heutigen Zielhafen. Danach können wir ausfahren und erreichen die Ostsee bei strahlender Sonne. Um 12:30 werden Segel gesetzt. Der Wind bläst aus Ost Nordost mit ca. 5-6 Beaufort, Kurs 250 - 270°. Heute ist Holger "Skipper of the day". Geübt wird ein Mansss14-2014-kf-052n über Bord Manöver, Peter und Holger versuchen den Kartenplotter zu verstehen. Das Fahrwasser nach Swinemünde wird um 15:20 bei Tonne 14 erreicht, Groß und Fock werden an der Hafeneinfahrt um 15:41 geborgen. Sowohl der Kartenplotter als auch die Seekarte S43A von 2014 bilden nicht die wahren Verhältnisse in der Hafeneinfahrt ab. Statt einer Hafeneinfahrt gibt es jetzt zwei. Die westliche ist durch ein Richtfeuer, das unter 170° liegt, gekennzeichnet. Wir fahren darauf zu und folgen dem Tonnenstrich bis zum Yachthafen in Swinemünde (Swinoujscie) der sich unweit des Stadtzentrums befindet. Der Yachthafen bietet 300 Booten mit einem Tiefgang bis zu 4,5m Platz. Am Außenkai werden 6 m Wassertiefe erreicht. Es gibt sanitäre Einrichtungen die zur Zeit renoviert werden. Somit standen nur 2 funktionierende Duschen zur Verfügung. Um 16:20 lagen wir fest und gingen an Land. Der Hafenmeister empfahl uns das Restaurant Centrala das wir nicht finden konnten. Wir kehrten dann in einen Pub ein und ließen den Abend ausklingen. Toilettencode: 489A

Am nächsten Tsss14-2014-kf-102ag, dem 20.4.2014, verließen wir um 11:50 Swinemünde und fuhren in die Swine (Swina), Richtung Stettin (Szczecin), ein. Nach Durchfahren des Kanals Kaiserfahrt erreichten wir das Stettiner Haff und fuhren in Richtung Westen, Richtung Achterwasser, weiter. Der Wind war schwach und blies aus Ost bis Nordost. Im Bereich der Tonne Peenestrom fanden erneut Manöverübungen wie wenden, halsen, beiliegen und Boje über Bord statt. Dann unter Motor Einfahrt in das Fahrwasser Peenestrom bis zur Klappbrücke Zecherin die wir um 20:00 erreichten. Da die Brücke erst um 20:40 öffnet wurde ein Ankermanöver gefahren und gewartet. Um 20: 45 wurde sie passiert und die Positionslaternen eingeschaltet. In der Dunkelheit wurde mit Hilfe des Kartenplotters der Hafen Rankwitz angefahren und dort um 22:00 fest gemacht.

Am nächsten Morgenwurde wurde der Kühlschrank zwecks Feststellung des Restbestände ausgeräumt und Kondenswasser entdeckt, das nicht abfließen konnte. Mit Hilfe eines an Land besorgten Schweißdrahtes wurde das verstopfte Entwässerungsrohr gereinigt und der Kühlschrank wieder in Betrieb genommen. Toilettencode: 4578. Hafengebühr: 1€/m Bootslänge.

Das nächste Reiseziel sollte Stahlbrode sein. Wir legten am 21.4.2014 um 10:15 in Rankwitz ab und setzten die Fock. Später wurde das Groß beigesetzt und dem Fahrwasser in Richtung Wolgast gefolgt. Vor der Klappbrücke in Wolgast wurde angelegt um auf die Öffnung zu warten. Kay, Holger und Mustafa nutzten die Zeit zu einem Landausflug während Peter einen Vater mit seiner Tochter zu einer Bootsbesichtigung einlud. Vor dem Ablegen zur Brückenpassage kam in letzter Minute Holger im Schweinsgalopp an Bord. Unser nächstes Ziel war jetzt Peenemünde das wir um 13:50 erreichten. Nach dem Anlegen im Yachthafen standen zunächst Fischbrötchen auf dem Speiseplan. Für Holger musste es allerdings Backfisch sein dessen Herstellung etwas länger dauerte. Wir verloren ihn deshalb bei der Besichtigung der Anlagen in Peenemünde aus den Augen und hatten erst später wieder Kontakt mit ihm als er mit Kay und Peter in einem Lokal zum erneuten Essenfassen saß. Um 16:48 legten wir in Peenemünde nach Stahlbrode ab und gerieten aus unerfindlichen Gründen außerhalb des Fahrwassers. Kurz nach der Tiefenmesserwarnung bekamen wir bei Amwindkurs Grundberührung und kehrten in das Fahrwasser zurück. Die Positionslaternen wurden bei Sonnenuntergang eingeschaltet, um 20:05 wurden die Segel geborgen und um 21:00 in Stahlbrode festgemacht. Unterwegs hatte Peter seine Funkantenne aufgebaut und es fand ein Kontakt mit einem Bürger türkischer Herkunft aus Stuttgart statt mit dem sich Mustafa kurz in seiner Landessprache unterhalten konnte.

Am 22.4.2014 war frühes Aufstehen angesagt da die Klappbrücke bei Strahlsund bereits um 08:20 öffnet. Die Anmeldung zur Brückenöffnung kann nur per Handy erfolgen. Mit Motor und unter Fock geht es durch das Fahrwasser nach Strahlsund. Wir passieren die Brücke und legen im Hafen nahe der Gorch Fock I, um 09:00, an.sss14-2014-kf-072 Dort nehmen wir um 09:30 den Prüfling Ralf an Bord und genießen seine frischen Brötchen. Nach der Sicherheitseinweisung von Ralf wird um 10:00 zum Manövertraining vor dem Hafen abgelegt. Der Himmel schickt leichte Schauer bei ost- bis nordöstlichem Wind der Starke 3-4 Beaufort. Unter Segeln werden alle Prüfungsmanöver bis 19:20 durchgefahren. Abends wird Fisch in einem Restaurant am Hafen eingenommen, Holger bekommt statt seines Steaks etwas Anderes zu essen. Ralf mümmelt an seinem Gedeck und verschwindet früh in sein Hotelbett. Der Rest der Crew macht noch einen Stadtrundgang und bereitet sich mental auf die Übungen des nächsten Tages vor.
Am 23.4.2014 ,ab 12:00, dem Eintreffen von Ralf, Manövertraining. Das Wetter entspricht dem des Vortags. Mittags ist Fischessen am Hafenkutter angesagt, danach geht es mit Manövern bis 21:00 weiter. Die Wetteraussichten für den nächsten Tag, dem Prüfungstag, deuten auf östliche Winde von 13 Knoten hin.

Am 24.4.2014 ist über uns diesss14-2014-dp-dsc03310 Rückseite einer Kaltfront. Der Prüfungsbeginn ist für 09:30 angesetzt. Es kommen zwei Prüfer an Bord, Herr Weinert und ein weiterer Herr. Bis 11:30 werden alle Manöver gefahren und Fragen der Prüfer zum Wetter, der Seemannschaft und Navigation beantwortet. Prüfungsende ist um 11:30. Absetzen der Prüfer im Stadthafen. Alle Prüflinge bestehen, was mit Kuchenessen im Hafencafe gefeiert wird. Das Mittagessen besteht aus Bratkartoffeln und Würstchen nach dem Motto: Alles muss weg.

Nachmittags besichtigt ein Ehepaar mit vier Kindern unser Boot. Die beiden Jungs dürfen am Steuerrad drehen und sind begeistert. Nach einer weiteren Stadtbesichtigung zum Fototermin und dem Besuch des Hafenkapitäns der sich nach unserem Aufenthalt an der Hafenpier erkundigt geht es um 17:20 durch die Klappbrücke per Fock in Richtung Stahlbrode das kurz nach Sonnenuntergang um 19:15 erreicht wird. Ausklang des Abends erfolgt im Restaurant ‚Fährhaus Stahlbrode‘.
Der letzte Tag unserer Reise, der 25.4.2014, zieht sonnig und heiter herauf. Zum Frühstück gibt es Brötchen die der Hafenmeister verkauft. Der Wind kommt weiterhin aus östlichen Richtungen mit 8-17 Knoten. Nach dem Setzen der Segel geht es hoch am Wind in Richtung der Palmerort Rinne. An der Ansteuerungstonne Greifswald folgen wir dem Fahrwasser bis zur Brücke in Greifswald die wir um 13:00 passieren. Da Holger mit seinem Backfisch nicht rechtzeitig an Bord kam, musste er nach der Brücke aufgenommen werden. In Greifswald wurde nach dem Betanken und Ausräumen des Bootes um 13:35 endgültig fest gemacht. Die Übergabe mit dem Stationsleiter verlief problemlos. Eine Mängelliste wurde durchgesprochen und übergeben mit dem Hinweis, mindestens einen Tag, wenn nicht zwei Tage, durch Reparaturarbeiten verloren zu haben.

Die Route:

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